Vorsorge im Krankheitsfall - selbstbestimmt planen und leben

Vorsorge im Krankheitsfall - selbstbestimmt planen und leben

Am Mittwoch, 15.03.2017 waren gehörlose und hörende Interessierte in die Volkshochschule Essen eingeladen. Thema des Info-Abends mit Gebärdensprachdolmetscher war "Vorsorge im Krankheitsfall - selbstbestimmt planen und leben". Die kostenlose Veranstaltung wurde organisiert durch das Netzwerk Palliativmedizin Essen (npe) in Kooperation mit der Volkshochschule Essen (VHS) und dem GIA Kompetenzzentrum Essen.

Es kamen rund 50 gehörlose und hörende Interessierte. Nach Begrüßung durch Günther Hinken (VHS) gab Ingo Mleczeck (Kliniken Essen-Mitte) zunächst allgemeine Informationen zur Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung und Patientenverfügung. Thomas Dickel (Hausarzt und Palliativmediziner in Essen) berichtete aus seiner Praxis: Er erzählte, warum Menschen zu ihm kommen und Beratung bez. Patientenverfügung möchten. Viele Menschen möchten für später vorsorgen. Manchmal hat jemand eine beginnende schwere Erkrankung und macht sich Sorgen um seine Zukunft. Es kann aber auch sein, dass ein Mensch bereits im Endstadium einer schweren Erkrankung ist und viele Ängste da sind. Thomas Dickel empfiehlt das Gespräch mit der Familie und einem Arzt, der sich mit Patientenverfügung auskennt.
Es gab dann Vorträge zum Thema Patientenverfügung bei verschiedenen Krankheiten: Dr. Karoline Höck (Kliniken Essen-Mitte) berichtete z.B. über wichtige Aspekte bei einer Patientenverfügung bei Demenz. Hier sei wichtig, Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung so früh wie möglich zu schreiben. Und: aufzuschreiben, was man nicht wünscht, aber auch, was man sich wünscht. Sie empfahl das gemeinsame Gespräch mit Familie, Arzt, Pflegepersonal, denn: Respekt und Würde stehen an erster Stelle!

Dr. Marianne Kloke (npe) moderierte anschließend die Fragerunde. Die gehörlosen Teilnehmer diskutierten u.a. über die Frage, ob ein Gebärdensprachdolmetscher für ein Beratungsgespräch mit dem Arzt bezahlt wird (Anmerkung: Hierfür gibt es keine Regelung. sind indiviuelle Lösungen zu finden. Weitere Informationen siehe unten.). Am Ende der Veranstaltung war klar: die Menschen möchten selbst bestimmen - im Leben wie im Sterben. Insgesamt also ein spannender und informativer Abend!

Weitere Informationen zum Thema Patientenverfügung sowie zur Sendung von SEHEN STATT HÖREN unter http://www.br.de/br-fernsehen/sendungen/sehen-statt-hoeren/vorsorge-pati....

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