Diagnose

Die Diagnose stellen Fachärztinnen und Fachärzte für Neurologie und Psychiatrie. Zur Diagnose einer Demenz sind unterschiedliche Untersuchungen des körperlichen Zustands und der geistigen Fähigkeiten notwendig. Zuerst müssen andere Krankheiten ausgeschlossen werden.

  • Psychologische Tests geben eine Einschätzung zu Gedächtnis, Denkvermögen, Sprache und Wahrnehmungsfähigkeit. In Deutschland gibt es derzeit jedoch keinen Demenztest, der auf die sprachlichen und kulturellen Bedürfnisse gehörloser Menschen zugeschnitten ist.
  • Körperliche Untersuchungen wie z.B. Blutuntersuchungen, Computer-Tomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) geben Hinweise auf körperliche Veränderungen. Damit sollen andere Erkrankungen ausgeschlossen werden.
  • Im Gespräch zwischen Demenzerkrankten und seinen Angehörigen und der Ärztin bzw. dem Arzt können z.B. Veränderungen im Verhalten und im Sprachniveau besprochen werden. Das Sprachniveau können nur gebärdensprachkompetente Personen beurteilen, die den Menschen mit Demenz gut kennen.

Fachärztinnen und Fachärzte in den Gedächtnisambulanzen haben i.d.R. keine Erfahrung mit der Diagnose dementer gehörloser Menschen. Bei der Diagnose müssen die sprachlichen und kulturellen Besonderheiten gehörloser Menschen berücksichtigt werden. Eine Diagnosestellung durch Fachleute, welche die Situation gehörloser Menschen gut kennen, ist derzeit in Deutschland nur in zwei Fachkliniken in Lengerich bzw. Erlangen möglich.
Gedächtnisambulanzen (auch "Gedächtnissprechstunden" oder "Memory Kliniken" genannt) sind besonders spezialisierte Einrichtungen zur Diagnostik und Therapie von Demenzerkrankungen.
Der Demenzerkrankte und seine Angehörigen müssen in Abstimmung mit der Gedächtnisambulanz ein Vorgehen abstimmen. Es muss geprüft werden, ob und wie der Einsatz von Gebärdensprachdolmetscherinnen oder Gebärdensprachdolmetschern sinnvoll ist. Dabei können z.B. die Kompetenzzentren für gehörlose Menschen im Alter oder die Sozialberatungsstellen für gehörlose Menschen unterstützen.

Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten der der Deutschen Alzheimer Gesellschaft.e.V. und des Infoportals Wegweiser Demenz des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.